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Grundwasser
Grundwasser ist unterirdisches Wasser, das die Hohlräume der Erdrinde, wie Poren oder Klüfte zusammenhängend ausfüllt. Seine Bewegung wird durch Schwerkraft und Reibungskräfte bestimmt. Grundwasser unterliegt nur der Gravitationskraft. Es fließt horizontal durch die Hohlräume des Untergrundes.

Die Oberfläche des Grundwassers wird als Grundwasserspiegel bezeichnet. Oberhalb dieser Fläche befindet sich der Kapillarsaum. Diese Grundfeuchtigkeit wird durch Adhäsions- und Kapillarwirkungen entgegen der Schwerkraft im Boden festgehalten. Die Pflanzen entnehmen aus dieser Zone Nährstoffe und Wasser.

Grundwasserleiter sind lockere (Sand, Kies) oder feste Gesteine (Granit, Kalk), deren zusammenhängende Hohlräume groß genug sind, dass Wasser durchströmen kann. Gesteine mit sehr kleinen oder nicht zusammenhängenden Poren (Ton) sind Grundwasserhemmer. Die Fließgeschwindigkeit des Grundwassers ist sehr unterschiedlich. Sie beträgt in Sanden 1 Meter pro Tag, in Schotter 5 – 20 Meter pro Tag, in klüftigem Gestein kann sie auf mehr als 100 Meter pro Stunde wachsen (Richtwerte!). Grundwasser fließt in einen Vorfluter (Fluss, See) oder tritt in Quellen an die Oberfläche.

Oberflächengewässer, wie Fliessgewässer und Teiche, stehen mit dem Grundwasser häufig in enger Wechselbeziehung. Besonders in Trockenzeiten speist das Grundwasser Bäche und Flüsse und verhindert so deren Austrocknung.

Grundwassermessstelle
Die Hauptgrundwasserleiter in der Hirschau – Schnaittenbacher Senke sind Sandsteine der Trias. Die Grundwasserfließrichtung erfolgte vor Beginn des Bergbaus im Einfallen der Schichten in nordöstlicher Richtung.

Durch den Abbau hat sich im näheren Umfeld der Tagebaue ein Absenkungstrichter ausgebildet. Die Absenkung des Wasserspiegels erreicht gegenüber dem ursprünglichen Grundwasserstand bis zu 65 Meter. Das hat natürlich Auswirkungen auf das Oberflächenwasser und die Pflanzen- und Tierwelt.

Mit einer Grundwasser-Messstelle kann der Wasserstand und die Qualität des Grundwassers geprüft werden. Der Grundwasserstand wird mit einem Lichtlot und mit Drucksonden gemessen. Im Umfeld der Tagebaue gibt es inzwischen 40 Grundwasser-Messstellen, mit denen das Grundwasser über Jahre beobachtet werden kann. In Jahren mit hohem Niederschlag steigt der Grundwasserspiegel, in Jahren mit geringem Niederschlag fällt er. Der Grundwasserstand an dieser Messstelle schwankt zwischen 6,2 m und 1,8 m unter Gelände.

Abbildung: Profil der Grundwassermessstelle

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