KunstGipfel

Als Auftakt zum GeoPark Kaolinrevier galt es im Jahr 2000, den Monte Kaolino, den „Weißen Berg“ in Hirschau, zum Austragungsort einer ungewöhnlichen Kunstaktion zu machen.
12 Künstler aus Ostbayern gestalteten den 1. KunstGipfel mit Objekten, Klangwelten und Lichtinstallationen. Als Schauplatz dienten das ausladende Gipfelplateau und die Bergflanken. Der Bildhauer und Maler Wolfgang Keuchl stellte ein altes 6 Meter langes Eisenschiff als „Gestrandetes Schiff vom Nil“ aus, der Bildhauer Toni Schaller baute eine Holzkugel von 3 Meter Durchmesser, an die Bergkante positioniert, um das visuelle Erleben eine hinunterrollenden Kugel zu erzeugen („Kugel am Abgrund“). Die Glaskünstlerin Ursula Merker konstruierte aus konkaven und planen Spiegeln die 5 Meter hohe gestrandete „Arche Noah“ (heute noch zu besichtigen). Der Bildhauer und Maler Jörg Schemmann präsentierte eine bespielbare Klangkugel von zwei Meter Durchmesser aus Stahl. Der Bildhauer und Maler Paul Schinner zeigte die Installation „Weitblick“, eine 6 Meter hohe „Himmelsleiter“ mit 30 Stufen. Diese sollte die Erwartungen wecken und versprach eine noch bessere Aussicht. Der Lichtdesigner Klaus Zimmermann setzte mit drei Spitzen in den Grundfarben rot, gelb und blau den künstlichen Berg auf. Sie sollten mit künstlichen, vier Meter hohen Kristallen, den Berg „vollenden“.

An einer Bergflanke gestaltete der Bildhauer Helmut Langhammer die Installation mit schwarzen Kunststoff-Folien eine 120 Meter lange Treppe „Spuren lassen Flügel wachsen“ oder der „Flug des Ikarus“. Der Glaskünstler Theodor Sellner baute ein „Wallband“, ein Treppe aus Glasteilen und ein 7 Meter hohes hölzernes Gerüst mit Waagbalken, an dem skelettierte Tierköpfe aus Glas „Botschaften“ in die Unendlichkeit des Raumes ausstrahlten. Der Grafiker und Maler Raoul Kaufer färbte einen Bereich des Plateaus mit blauer Farbe ein und so entstand ein „See auf dem Monte Kaolino“. Schließlich entwarf der Künstler und Designer Wilhelm Koch eine plakative Schriftinstallation mit dem Wort „ALSO“ an die Bergflanke.

Die Klangwelten von Heinz Grobmeier mit den Chaolinos und die Allgäuer Alphornbläser gestalteten die Eröffnungsveranstaltung, an der auch zwei Kamele – Wüstenschiffe im Quarzsand des Monte Kaolino – teilnahmen. Christian Havlicek verwandelte die Bergflanke bei Dunkelheit mit abstrakten Lichtinstallationen in phantastische Welten, die Zuschauer – klein wie Ameisen – wie in einem Sog anlockten, die Bergflanke hinauf zu laufen.