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„Faberschlemm“
In der Faberschlemm entstand im Jahr 1835 die erste Kaolinaufbereitungsanlage des Reviers. In Holzkästen von etwa 2 mal 2 Meter Kantenlänge wurde Roherde und Wasser aufgegeben, mit hölzernen Schaufeln verrührt, bis der Kaolinschlamm als dünne Schicht an der Oberfläche schwamm. Dieser oben schwimmende „Schleim“ wurde in eine etwa 30 Meter lange Rinne abgeführt und eingedickt. Sodann erfolgte die Trocknung durch die Sonne oder im Trockenofen. Heute wird zwar auch die Roherde in großen Rührgefäßen in Wasser getrennt, die feineren Kaolin- und Feldspatteilchen fließen aber als Überlauf in eine Hydrozyklonanlage.

Modell eines Klassierers: Der Trennvorgang der Roherde kann hier veranschaulicht werden.

 

Hydrozyklone
Hydrozyklone bilden heute die Standardausrüstung in der Grundstoff-Aufbereitung. Es sind Zentrifugen mit stehender Wandung bei rotierender Suspension. Das Bild veranschaulicht den Strömungsverlauf des Gerätes: Die unter Pumpendruck tangential zugeführte Suspension beschreibt entlang der Innenwand eine schraubenförmige Abwärtsbewegung. In diesem Primärwirbel wird bereits ein Teil der Feststoffe in den Unterlauf mitgerissen. Die Drosselwirkung der Unterlaufdüse zwingt die Hauptmenge der Flüssigkeit zur Umkehr in eine aufwärtsgerichtete Strömung in einem Innenwirbel (Sekundärwirbel). Während die gröberen Teilchen wieder nach außen geschleudert werden, verlassen nur die allerfeinsten Feststoffteilchen das System im Überlauf.

Durch Aneinanderreihung mehrerer Hydrozyklone zu Zyklonstufen wird die Trennung in die einzelnen Komponenten maximal erreicht und auch die Ausbeute erhöht. Die Kaolinströme werden anschließend in Absetzbecken eingedickt und entwässert.


Modell: Hydrozyklon

Fließschema zur Aufbereitung von Kaolin

 

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